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Kurzbeschreibung / Klappentext

DAS JAHRHUNDERT DER BARBAREI
Herausgegeben von Karlheinz Deschner

Der bekannte Soziologe Alfred Weber erklärte schon vor dem Ersten Weltkrieg: «Unser Jahrhundert steht vor einer Rebarbarisierung von tellurischen Ausmaßen». Und 1946, nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Auschwitz und Hiroshima, diagnostizierte Albert Einstein: «Man muß den Menschen sagen, daß sie in Todesgefahr schweben . . . Die Wissenschaft wird kriminell.» Zu diesem Buch, herausgegeben und eingeleitet von Karlheinz Deschner, könnten wir zahlreiche Aussprüche und Erklärungen berühmter Leute der Weltgeschichte als Vorwort setzen. Wiederholen wir an dieser Stelle nur das, was der Verfasser des Armen Mannes im Toggenburg, der Schweizer Ulrich Bräker, einmal über diese Welt gesagt hat: «Wenige Bestien töten ihresgleichen und fressen ihr eigenes Fleisch, der Mensch allein, dies tyrannische Tier, wütet gegen seinesgleichen. Gegen kein Tier, gegen keine ungeheure wilde Bestie ist er so grausam wie gegen sein Geschlecht.»

Das Buch versucht in sechs Themenkreisen eine Pathographie unseres Jahrhunderts und behandelt: seine Kriege und Bürgerkriege, seine Aufstände, Staatsstreiche, Revolutionen und Gegenrevolutionen, seine Massenvertreibungen und Ausweisungen, die Pogrome und Konzentrationslager, das Versagen der Kirche, den Terror und das Elend in den Kolonien und den Entwicklungsländern, den wissenschaftlich-technischen Raubbau an Menschen, Tieren und Pflanzen, die zunehmende Verseuchung von Erde, Wasser und Luft, die in jedem Augenblick mögliche thermonukleare Weltkatastrophe und die brutale und schamlose Zerstörung des Menschenbildes - trotz aller Predigten für die Ideale von Humanismus, Religion, Demokratie und Sozialismus. Diese düsteren Erscheinungen prägen die Signatur unseres Zeitalters. Der Herausgeber zeigt in einer längeren Einleitung die Barbarisierung der abendländischen Welt von der Antike bis an die Schwelle des 20. Jahrhunderts auf.

Friedrich Heer behandelt in seinem Beitrag Die Kriege und ihre Folgen. Anhand eines umfassenden dokumentarischen und statistischen Materials weist er die zunehmende internationale Barbarisierung seit dem Ersten Weltkrieg nach. Er zeigt, daß vieles, was im Ersten Weltkrieg noch Greuelpropaganda war, im Zweiten Weltkrieg grauenvolle Wirklichkeit wurde. Die verhängnisvolle Rolle dynastischer und kirchlicher Kreise wird von ihm ebenso analysiert wie die ökonomische Grundlage der kriegerischen Entwicklung.

Saul Friedländer und Jean-Claude Favez behandeln die Aufstände, Bürgerkriege und Staatsstreiche von der Russischen Revolution im Jahre 1905 bis zu den revolutionären Ereignissen in Ungarn, China und Lateinamerika. Die linken wie auch die rechten Revolutionen werden eingehend analysiert.

H. G. Adler zeichnet in seinem Beitrag Pogrome und Konzentrationslager das Schicksal der europäischen Juden. Neben der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, die naturgemäß im Mittelpunkt seiner Ausführungen steht, behandelt er auch den zaristischen und stalinistischen Antisemitismus sowie die vielfältigen Formen des Judenhasses von heute.

Karlheinz Deschner beleuchtet die Politik der Päpste, insbesondere deren Affinität zu faschistischen Regierungen und ihre Rolle im Ersten Weltkrieg, im spanischen Bürgerkrieg und im Zweiten Weltkrieg mit seinen menschenverachtenden und zerstörenden Begleiterscheinungen.

Helmut Kalbitzer erinnert in seinem Beitrag Das Elend der ehemaligen Kolonien an den prononcierten Antihumanismus in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Der abschließende Beitrag, verfaßt von Bodo Manstein, beschäftigt sich mit dem Terror der Technik: die pathologischen Folgen der Industriezivilisation, die verheerenden Eingriffe in die Tier- undPflanzenwelt sowie die Gefahren von Lärm und Radioaktivität werden ebenso visiert wie die zunehmende Neurotisierung und Gesundheitsschädigung des modernen Menschen und die atomaren Gefahren, die uns alle umgeben.

Aus illusionsloser Nüchternheit und leidenschaftlichem Engagement für eine getretene, gefolterte und gekreuzigte Menschheit entstand hier ein erschütterndes Buch als Mahnmal, Herausforderung und Anklage zugleich.

 

Das Jahrhundert
der Barbarei

Kurzbeschreibung

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- Leserstimmen
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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 23.12.2003 - Änderungen vorbehalten -