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Hassfurter Tagblatt, 25.5.04 Gefeiert wie ein Pfingstochse?
Hassfurt Sieben Redner huldigten die Leistungen des Schriftstellers
und Bürgers von Haßfurt in mehr oder minder langen Beiträgen.
Das Schlusswort hatte Karlheinz Deschner selbst. Bürgermeister Rudolf Eck würdigte die Beharrlichkeit,
mit der sich Deschner seit 1955 einen Namen als Schriftsteller gemacht
hat. Zu den kritischen Stimmen zum Empfang der Stadt und des Landkreises
nahm Eck kurz Stellung. Für die Stadt sei es Verpflichtung, einen
so bekannten Mitbürger zu ehren und damit auszudrücken, dass
gerade in der christlichen, fränkischen Heimat auch Andersdenkenden
die Anerkennung ihres schriftstellerischen Daseins und Wirkens nicht versagt
werden darf. Mit einem humorvollen Sprichwort gab er seine Wünsche
an Deschner bekannt: "Lacht einer, lach mit. Singt einer, sing mit.
Schafft einer, lassn schaff." Eck übergab Deschner ein Bild
vom Rathaus und Elfi Deschner einen Blumenstrauß. Landrat Rudolf Handwerker stellte fest: "Sie sind kein
pflegeleichter Heimatdichter, den jeder Lokalpolitiker hochleben lässt.
Sie sind ein Kämpfer, einer, der aneckt, der zum Nachdenken bringen
will. Ihr Hauptthema ist die fundamentale Auseinandersetzung mit dem verhassten
Christentum und Ihre oft vernichtende Kritik der Kirchengeschichte."
Dr. Uwe Naumann, Leiter der Sachbuchabteilung des Rowohlt-Verlages:
"Der Rowohlt-Verlag ist stolz auf seinen Autor Karlheinz Deschner.
Es gibt für Rowohlt bei freiheitlichem Denken keine Tabus. Umstritten,
aber auch unbestritten ist Karlheinz Deschner der größte Kirchenkritiker
der Jetztzeit." Rudolf Ladwig, Vorsitzender des Internationalen Bundes der
Konfessionslosen und Atheisten: "Es gibt in Deutschland genauso viele
konfessionslose Menschen wie katholische oder protestantische Christen.
Das Gewicht der Verbände wird stärker und wird bald auch in
der Politik seinen Platz finden. Deschner, der keine Schule oder Lehre
gegründet hat, lässt sich von niemand vereinnahmen." Professor Dr. Hermann-Josef Schmidt von der Universität
in Dortmund hielt eine 40-minütige Laudatio auf den Schriftsteller
und seine Werke und hatte folgende vier Wünsche: "1. Bleiben
Sie uns als kritischer Aufklärer erhalten. 2. Sichern Sie die öffentliche
Zugriffbarkeit auf Ihre Werke. 3. Ich wünsche, dass Ihr Saatgut aufgeht.
4. Uns gratuliere ich dazu, dass Sie Ihr neuntes Jahrzehnt erreicht haben
und wünsche Ihnen noch viel Schaffenskraft." Hermann Gieselbusch, langjähriger Lektor: "Was
hat den Kirchenkritiker verbittert? Es sind die Lügen und Unwahrheiten
der Kirche." Aktuell ging er auf die spanische Hochzeit vom Vortag
ein. Herbert Steffen, Freund und Förderer: "Ich gratuliere
nicht, dass er 80, sondern wie er 80 geworden ist." Deschner habe
das Glück der späten Geburt, in früherer Zeit hätte
die Kirche ihn nicht nur vernichtet, sondern auch gemartert. "Kein
Mensch der Zeitgeschichte hat mich so beeindruckt wie Karlheinz Deschner
mit seinen Werken." Karlheinz Deschner dankte in seinen Schlussworten den vielen
Rednern und Gästen für ihr Kommen und gab noch einige Aphorismen
zum Besten. Er stellte aber auch fest: "Bin ich ein Tor, dass ich
mich 80-jährig wie ein Pfingstochse feiern lasse?"
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