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Redebeitrag des Leiters der Sachbuchabteilung des Rowohlt Verlags, Dr. Uwe Naumann

 

Verehrter, lieber Karlheinz Deschner, lieber Herbert Steffen, verehrte Anwesende!

Ich freue mich, heute in Haßfurt zu sein - aus Anlaß eines besonderen Geburtstags eines ganz besonderen Autors. Der Rowohlt Verlag ist stolz darauf, Karlheinz Deschner zu seinen Autoren zu zählen; und ich überbringe Ihnen, verehrte Anwesende, die Grüße - und Ihnen, lieber Herr Deschner, die herzlichen Glückwünsche unseres Verlegers Alexander Fest. Herr Fest kann heute leider nicht hier sein. Aber er sieht genau wie ich in Karlheinz Deschner einen Autor, der mit seinen unerschrockenen, freigeistigen Schriften geradezu idealtypisch den Rowohlt Verlag repräsentiert. Rowohlt war niemals ein politisch festgelegter Verlag, aber stets - seit den Anfängen unter "Väterchen" Ernst Rowohlt bis heute - hat der Verlag sich verstanden als ein Forum von freiheitlichen Ideen und neuen Inhalten, und wenn es ein gemeinsames Band aller Rowohlt-Bücher gibt, so ist es das, keine Tabus zu kennen oder zu scheuen. Wo, wenn nicht im Rowohlt Verlag, sollte also der Autor Karlheinz Deschner seine verlegerische Heimat wissen?

Mein Kollege Hermann Gieselbusch, der langjährige Lektor Karlheinz Deschners, wird diesen Gedanken vermutlich später noch ein wenig ausführen. Ich möchte aber einige persönliche Worte anfügen. In meiner privaten Bibliothek zu Hause in Hamburg steht ein Bändchen, das ich Ende der sechziger Jahre erwarb - auf Anraten meines Deutschlehrers: "Kitsch, Konvention und Kunst" von Karlheinz Deschner. Ich habe es als Schüler verschlungen, habe mit ungläubigem Staunen gelesen, wie darin manche angeblichen Schätze der deutschen Literatur seziert wurden. Hermann Hesses "Narziß und Goldmund" zum Beispiel bin ich seither nicht mehr zu lesen imstande - und das verdanke ich Ihnen, lieber Herr Deschner. Sie haben seit Jahrzehnten mir und vielen Anderen die Augen geöffnet - über Kitsch und Konvention, über Macht und deren Mißbrauch, über falsche Glaubensbrüder und wahre freiheitliche Gesinnung. Respekt und Dank dafür auf ganzer Linie!

Und noch eine zweite persönliche Hommage habe ich Ihnen mitgebracht - von einem anderen Rowohlt-Autor, den Sie stark beeinflußt haben. Es ist Karl Corino, bis vor kurzem Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk, jetzt Unruheständler in Tübingen. Er ist der maßgebliche Robert-Musil-Biograph weltweit; seine kürzlich bei uns erschienene Musil-Biographie wurde von der Kritik als Meilenstein biographischen Schreibens überhaupt gefeiert. Als ich Karl Corino vor einigen Wochen besuchte, gab er mir einen Brief für Sie mit, den ich jetzt verlesen möchte...

 



 

80. Geburtstag

Redebeitrag
Uwe Naumann

 

 

 

 

     
           
 

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