|
Begrüßung durch den Moderator der Veranstaltung,
Dr. Michael Schmidt-Salomon
Sehr geehrte Damen und Herrn, lieber Karlheinz Deschner, verehrte Gäste,
ich freue mich sehr, Sie heute in Haßfurt auf dieser Veranstaltung
anlässlich des 80. Geburtstags von Karlheinz Deschner begrüßen
zu dürfen. Ich denke, es ist uns gelungen, ein interessantes und
abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das dem Jubilar und seinem
Werk zumindest ansatzweise gerecht wird.
Sie hörten soeben die „Widmung“ von Robert Schumann in
der Bearbeitung von Franz Liszt, sowie einen Auszug aus Schumanns berühmten
„Carnaval“, vorgetragen von Igor Kamenz, einem international
gefeierten Konzertpianisten, der die Kritiker der FAZ beispielsweise so
sehr beeindruckte, dass sie ihm „extraterrestrische Musikalität“
attestierten. Igor Kamenz’ Anwesenheit verdanken wir der Tatsache,
dass der Pianist nicht nur „ein Titan des Klaviers“ ist, wie
International Piano schrieb, sondern auch ein großer Verehrer von
Karlheinz Deschner. Als er von diesem Festakt hörte, erklärte
er sich spontan zur Mitwirkung bereit. Dabei verzichtete er – was
man gerade in unserer geldfixierten Zeit nicht unterschlagen sollte –
auf jede Gagenforderung. Es war und ist für ihn eine Ehre, auf dieser
Veranstaltung für Karlheinz Deschner zu spielen. Wohl dem Autor,
der über solche Leser verfügt!
Was für Igor Kamenz gilt, gilt übrigens auch für alle anderen
Beteiligten! Niemand musste bestochen werden, um an diesem Festprogramm
mitzuwirken. Im Gegenteil! Hätten wir alle freiwilligen Angebote
für Grußworte und Beiträge ins Programm aufgenommen, hätten
wir hier zwei komplette Deschner-Tage veranstalten müssen. Auch in
Bezug auf die eingeladenen Gäste mussten wir empfindliche Einschränkungen
vornehmen. Auf der offiziellen Internetseite von Karlheinz Deschner haben
wir bewusst auf einen Veranstaltungshinweis verzichtet, weil sonst dieser
Raum aus allen Nähten geplatzt wäre.
Trotz dieser Einschränkungen kann sich sowohl die Quantität
als auch die Qualität der eingeladenen Gäste sehen lassen. Es
hat in den letzten Jahren wohl selten eine solche Ansammlung kritischer
(vor allem religionskritischer) Intelligenz in Deutschland gegeben. Erlauben
Sie mir, dass ich stellvertretend nur einen der vielen prominenten Gäste
herausgreifen möchte, einen Mann, über dessen Anwesenheit wir
uns ganz besonders freuen. Trotz seiner mittlerweile 83 Jahre hat Prof.
Dr. Hans Albert, mit Karl Popper einer der Leitfiguren des Kritischen
Rationalismus, den Weg nach Haßfurt gefunden. Dass mit Hans Albert
einer der international führenden Wissenschaftstheoretiker der letzten
40 Jahre Karlheinz Deschner die Ehre erweist, mag auch als Indiz dafür
gelten, dass die von bestimmten Kreisen kolportierte Behauptung, Deschners
Werk sei „zutiefst unwissenschaftlich“, auf wackligem Fundament
steht.
Ich betone dies hier so ausdrücklich, weil im Vorfeld dieser Veranstaltung
in der Haßfurter Lokalpresse einmal mehr Stimmen laut wurden, die
Deschner „Unwissenschaftlichkeit“ vorwarfen. In scharfem Ton
kritisierte man die politisch Verantwortlichen, man fand es untragbar,
dass sie die heutige Geburtstagsveranstaltung tolerierten, ja sogar unterstützen,
schließlich sei eine Veranstaltung zu Ehren Deschners ein „Affront
gegen die Geistlichkeit“.
Zu all dem ließe sich Vieles sagen. Ich möchte es kurz machen:
Es mag ja durchaus sein, dass diese Veranstaltung einen „Affront
gegen die Geistlichkeit“ darstellt, aber es wäre sicherlich
ein „Affront gegen den Geist“, nämlich den „kritischen
Geist“, der bekanntlich seit der Aufklärung arge Probleme mit
der sog. „Geistlichkeit“ hat, hätten Stadt und Landkreis
auf die Ehrung ihres wohl berühmtesten Mitbürgers verzichtet.
Deshalb möchte ich Bürgermeister Rudi Eck und Landrat Rudolf
Handwerker dafür danken, dass sie Rückgrat bewiesen haben und
bei der Zusage geblieben sind, den Sektempfang für Karlheinz Deschner
zu organisieren und uns diesen Raum für den Festakt zur Verfügung
zu stellen.
Mit dieser halbwegs eleganten Überleitung kann ich nun den nächsten
Programmpunkt ankündigen. Ich möchte Bürgermeister Rudi
Eck auf die Bühne bitten, damit er das Grußwort im Namen der
Stadt Haßfurt an Karlheinz Deschner und die hier versammelten Gäste
richten kann...
|
|
|
|