Nachruf auf Olof Ribb
Am 16. Januar 2006 starb unser Freund Olof Ribb nach kurzer schwerer
Krankheit im 60. Lebensjahr. Alle, die ihn kannten – den Bruder
und Onkel, den Freund, den Lehrer für Latein und Philosophie
in Greensboro/North-Carolina – verehrten und liebten diesen
warmherzigen, stillen und klugen Menschen, dem das offene Fragen
verlässlicher war als trügerische Sicherheiten suggerierende
Antworten. Die Begegnungen mit ihm in Deutschland, mehrmals zum
Jahreswechsel auch in der Abgeschie-denheit von Baltrum, gehören
zum Tiefsten, das wir erlebten. Erfüllung einiger Träume
– die Früchte seines Engagements für das Deschner’sche
Werk in den USA (Übersetzungen u.a. der Homepage wie des ersten
Romans „Die Nacht steht um mein Haus“ und des leidenschaftlichen
Plädoyers zum Schutz der Tiere „Für einen Bissen
Fleisch. Das schwärzeste aller Verbrechen“) zu ernten
sowie einst in die Heimat seiner schwedischen Vorfahren zurückzukehren
– blieb ihm versagt. Sein Beispiel aber wirkt weiter, auch
in uns.
Seiner geliebten Schwester Judy, die sein Sterben begleitete, schrieben
wir: „Since the special days of Baltrum, he has been deep,
deep in our hearts, he will be there a l w a y s as a really wonderful
person with his thinking and feeling and laughing and enjoying the
beauty around him and also his suffering with those, who suffer.”
In dankbarer Erinnerung:
Karlheinz Deschner
Gabriele Röwer
Hassfurt/Mainz, 20. Januar 2006
Aus einem Brief Olof Ribbs vom 16. Mai 2005, wenige
Monate vor Ausbruch der Krankheit:
"...with the ripening of my atheistic outlook. The less I believe
in God, the more I believe in life -- one of the reasons I want
to spend a week in the Amazon Basin this summer -- and especially
in that life that is trampled underfoot and exploited in this world:
women (especially of the underdeveloped world), children, animals.
And the more sweet and precious every day is, knowing that inevitably
you will no longer be "under the sun," as the ancients
put it. Transience is the very thing that gives life its value.
And, also, how dangerous life is, knowing that "time and chance"
happen to us all, willy-nilly, that you are utterly on your own.
And the liberating feeling that, in the end, nothing really matters.
In the end."
Olof Ribb und Karlheinz Deschner bei einem Treffen
im Jahr 2002
Hinweis: Verwandte und Freunde erinnern sich an Olof
Ribb: www.olofribb.com
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